die Vereinsmitglieder mit dem Lied „ O surdato ’nnammurato“.
Foto: Marion Berthold
Burgkunstadt. Kürzlich feierte der Bürgerverein Burgkunstadt e. V. sein 10-jähriges Bestehen. Die Mitglieder trafen sich in der ehemaligen Gärtnerei Kestel im Ortsteil Weidnitz abends zu einem gemütlichen Beisammensein. Vorsitzender Dr. Marcus Dinglreiter blickte auf die Vereinsgeschichte zurück. Es sei auch ein Verdienst des Bürgervereins, dass in Burgkunstadt bei der Energiewende Fortschritte erzielt würden, so Dinglreiter.
Der Verein wurde am 16. April 2013 mit dem Ziel gegründet, an den Stadtratswahlen als unabhängige Wählervereinigung teilzunehmen. Oben auf der politischen Agenda standen mehr Transparenz und eine größere Bürgerbeteiligung. Beides ist schrittweise sehr erfolgreich umgesetzt worden. Bei der Stadtratswahl 2014 sei es dem Verein auf Anhieb gelungen, vier Stadtratsmandate zu erringen, erinnerte Dinglreiter die Zuhörer. Bei der Wahl 2020 habe der Bürgerverein zwar mit dem Einzug der Grünen in den Stadtrat ein Mandat verloren, dafür sei aber auch die absolute Mehrheit von CSU und SPD gebrochen worden. Zusammen mit Grünen und Freien Wählern seien neue Mehrheiten möglich. Ihm sei es ein großes Anliegen, dass mit der neuen Konstellation im Stadtrat der Weg frei wurde, die Energiewende in Burgkunstadt voranzubringen. Als Beispiele nannte Dinglreiter den geplanten Bau von Windrädern und Photovoltaikanlagen und den beabsichtigten Beitritt zum Regionalwerk des Landkreises Lichtenfels.
Zweck des Bürgervereins ist es, laut Satzung, eine transparente, bürgernahe, soziale und nachhaltige Kommunalpolitik zu unterstützen und zu betreiben. Der Verein ist keine Partei. Er steht allen Bürgerinnen und Bürgern offen, auch Mitgliedern aller demokratischen Parteien. Der Bürgerverein konzentriert sich auf Sacharbeit in der Gemeinde vor Ort, ohne dabei einer politischen Ideologie verpflichtet zu sein.
Der Bürgerverein sieht seinen Auftrag darin, einen Beitrag zu klugen politische Entscheidungen in Burgkunstadt zu leisten, mit mehr Demokratie, Transparenz und Information. Der Bürgerverein hat sich dafür eingesetzt, dass die Sitzungsunterlagen für die öffentlichen Stadtratssitzungen vorab im Internet veröffentlicht werden. Er sorgt ebenfalls mit dafür, dass nur noch die Tagesordnungspunkte in der nichtöffentlichen Sitzung behandelt werden, die von der Gemeindeordnung dafür vorgesehen sind.
Ziel des Bürgervereins ist eine transparente, soziale und nachhaltige Kommunalpolitik, die Demokratie aktiv lebt. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei, die Bürger in Entscheidungen einzubeziehen. Mit der Bürgerzeitung online (buergerzeitung.eu) informiert der Verein seine Mitglieder und die Öffentlichkeit. Über einen Link der Bürgerzeitung erreicht man auch das Kommunalwiki. Auf über 6.000 Seiten bietet das Wiki wertvolle Informationen zu Grundrechte, Kommunalrecht, Haushalt, Rechnungsprüfung, Vergaberecht, Baurecht, Klimapolitik und Vereinsrecht.
Für musikalische Unterhaltung war bei der Jubiläumsfeier ebenfalls gesorgt. Dinglreiter gab das Lied „O surdato ’nnammurato“ in neapolitanischer Sprache zum Besten. Begleitet wurde er von Beisitzer Reinhard Englert auf der Gitarre und Tochter Maja Dinglreiter auf der Cajón (Kistentrommel). Dinglreiter ließ es sich auch nicht nehmen, für die fröhliche Runde Pizza zu backen.